Ablehnung kam von 47,2 Prozent. Insgesamt beteiligten sich 2.790 der 3.510 befragten Mediziner - das entspricht einer Beteiligung von 79,5 Prozent. Das Paket soll den Ärzten in Summe 25 Millionen Euro mehr bringen. Nach der nunmehrigen Zustimmung sollen umgehend alle Voraussetzungen geschaffen werden, damit es zum 1. Juli in Kraft treten kann.

Präsident Niedermoser gestand ein, es handle sich um eine knappe Mehrheit. Aber: "Es ist die Mehrheit, darüber brauchen wir nicht diskutieren", sagte er. Das Paket werde nun so genommen, wie es verhandelt worden ist. "Es ist das Bestmögliche gewesen, das herauszuverhandeln war". Ein wesentlicher Diskussionspunkt sei die Umstellung auf eine Einzelstundenabrechnung gewesen. Es habe eine hochemotionale Diskussion innerhalb der Ärzteschaft gegeben, "die ich so noch nie erlebt habe". Der Präsident benützte einen Vergleich aus der Medizin: Wenn es darum geht, sich darüber zu einigen, was dem Patienten fehle, gebe es auch Diskussionen. "Nun ist die Diagnose da, jetzt sind die zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen zu setzen."

Der Kurienobmann der angestellten Ärzte Harald Mayer ergänzte, das Abstimmungsergebnis sei vor allem ein Auftrag, alle Unklarheiten und Fragen, die noch offen seien, klar und umfassend zu erledigen. Dazu seien Anpassungen notwendig. Er nannte die bestehenden Betriebsvereinbarungen und die elektronischen Zeiterfassungen. Das konnte bisher nicht erledigt werden, weil nicht klar war, ob das Paket überhaupt angenommen wird. Zudem gebe es die Zusage des Landes, eine Arbeitsgruppe zu bilden, was Mangelfächer, den Nachwuchs und die Ausbildung betreffe. Auch die übrigen Ärztevertreter und Mitglieder des Verhandlungsteams betonten die Wichtigkeit von Folgemaßnahmen, um wieder Ruhe in das Gesundheitssystem zu bringen. Kritisiert wurde weiters, dass in den Verhandlungen mit dem Land dessen wertschätzende Haltung vermisst worden sei. Immerhin bedeute das Abstimmungsergebnis auch, dass es 1.317 unzufriedene Ärzte gebe.

Die freiheitliche Gesundheitssprecherin Brigitte Povysil stellte fest: "Die knappe Mehrheit zeigt, dass Nachjustierungen notwendig sind, um die Verunsicherungen von Patienten und Medizinern endlich zu beenden". Sie verlangte marktkonforme Ärztegehälter.