Denn man versuche, der Forschung in Wien denselben Stellenwert einzuräumen wie etwa der Kultur, so Häupl. Rund 2.500 Gäste feierten im Rathaus, darunter der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Anton Zeilinger, oder der Genetiker Josef Penninger. Die Wiener Politik war nicht nur durch den Bürgermeister, sondern auch durch Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) oder den Universitätsbeauftragten der Stadt, Alexander Van der Bellen, repräsentiert.

Der von der Stadt Wien initiierte Ball vereint erstmals alle Universitäten sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen - viele von ihnen sind auch im Ballprogramm selbst repräsentiert: Von Wahrscheinlichkeitsrechnung am Roulettetisch bis hin zur Karst-Wasserbar soll Forschung sichtbar gemacht werden. Die Mitternachtseinlage wird von Marc Abrahams, Erfinder des Ig-Nobelpreises, bestritten.

Das Label der reinen Gegenveranstaltung zum gestern, Freitag, veranstalteten "Akademikerball" der FPÖ hatte man von Anfang an abgelehnt. Vielmehr solle es eine sehr wienerische Form des Dankes an Wissenschaft und Forschung sein, wie es Mailath-Pokorny, Anfang Dezember formulierte. Dennoch soll der Ball auch Signal sein - wie schon das Motto "Spaß mit Anstand - Tanz mit Haltung" signalisiert. Denn der Begriff des Akademikers solle keinesfalls einseitig instrumentalisiert werden.