Die Wahlbeteiligung in Niederösterreichs Kommunen ging von 71,6 Prozent vor fünf Jahren auf 65,82 Prozent zurück. FPÖ (1,85 Prozentpunkte) und Grüne (1,05 Prozentpunkte) freuten sich am Sonntag jeweils über Zugewinne. Das Minus von 0,11 Prozentpunkten für die ÖVP war bei einem Gesamtresultat von 50,96 Prozent zu verschmerzen. So sah es auch Landeshauptmann Landesparteichef Erwin Pröll: Ergebnisse um die 50 Prozent seien heutzutage "keine Selbstverständlichkeit".

SPÖ-Landesparteichef Matthias Stadler sprach von "teilweise sehr erfreulichen" Resultaten. In Ballungsräumen hätten diesmal die vielen Listen "alle angeknabbert". Zum Ergebnis in Wiener Neustadt merkte Stadler an, es gebe "nichts daran zu rütteln", dass die SPÖ stärkste Kraft bleibe. Sich nach Koalitionen umzusehen, gehöre zu einer Demokratie.

"Durchwegs schöne Ergebnisse" sah FPÖ-Landesobmann Walter Rosenkranz für seine Partei, die künftig 200 Gemeinderäte mehr als bisher stellt. Niederösterreich sei "ein ganz schönes Stück grüner geworden", reagierte Madeleine Petrovic, Landessprecherin der Grünen, darauf, dass es seit Sonntag fast 100 weitere Mandatare ihrer Partei in Gemeindestuben gibt.

Einen beachtlichen Erfolg für die NEOS beim ersten Antreten ortete Landessprecher Niki Scherak: "Wir haben es geschafft und pinke Wurzeln geschlagen." Am Abend standen 36 Mandate zu Buche. In Wiener Neustadt, der größten Stadt, in der gewählt wurde, verpasste die Partei den Einzug in den Gemeinderat.

In 26 Kommunen gab es Mehrheitswechsel. 13 waren es von der SPÖ zur ÖVP, fünf von der Volkspartei zu den Sozialdemokraten. Achte weitere Male waren Listen involviert.

Insgesamt kam die ÖVP laut dem vorläufigen Ergebnis in 570 Gemeinden auf 50,96 Prozent und 6.746 Mandate (plus 51). Die SPÖ hält nun bei 30,94 Prozent. Damit gingen 263 Mandate - aktuell nun 3.464 - verloren. Die Freiheitlichen schlossen den Wahltag mit 7,8 Prozent ab. Mit 201 neuen Mandataren stellen sie jetzt 678 Gemeinderäte. Die Grünen bilanzierten mit 4,47 Prozent. 307 Gemeinderäte sind 97 mehr als bisher. Die NEOS erzielten 0,89 Prozent und die erwähnten 36 Mandate. 4,94 Prozent oder 494 Sitze (minus 0,89 Prozentpunkte oder 66 Mandate) entfielen auf sonstige Listen.