Nach dem Anschlag in Paris wächst auch unter den österreichischen Juden die Sorge. Während in Frankreich mehr als 10.000 Juden ihre Koffer packen, um nach Israel auszuwandern, gebe es in Österreich - noch – keine Juden, die Europa verlassen wollen. „Wenn es in ganz Europa einen Terror gegen Juden gibt, setzen logischerweise Überlegungen ein. Einige reden zwar darüber. Es gibt in Österreich derzeit aber keine Auswanderung“, so Oskar Deutsch, Chef der Israelischen Kultusgemeinde im Interview mit der Kleinen Zeitung.

Deutsch weiß allerdings von besorgten Gemeindemitgliedern zu berichten. „Ich hatte gestern eine Diskussion mit 150 Gemeindemitgliedern. Eine Mutter, die ihr Kind in einer jüdischen Schule hat, erzählte, sie habe Angst, dass etwas passiert. Auch andere haben gesagt, dass sie sich nicht ganz so sicher fühlen.“ Die Kultusgemeinde arbeite eng mit dem Innenministerium zusammen. „Synagogen, Schulen und Gebetshäuser werden gut bewacht und sind sicher.“

Auf die Frage, ob sich noch mehr Sicherheitsmaßvorkehrungen für jüdische Einrichtungen in Österreich wünsche würde, meint Deutsch. „Wenn ich mir etwas wünsche, wäre es, dass wir keine Polizisten vor den Synagogen benötigen, dass die Kinder nicht durch eine Sicherheitsschleuse gehen müssen, wenn sie in die Schule gehen. Das wäre der Idealzustand. Mein Traum wäre ein jüdisches Leben ohne Polizei.“

Das gesamte Interview lesen Sie in der Samstag-Ausgabe der Kleinen Zeitung.