"So erfreulich die Zahlen sind, sie stellen uns vor die Herausforderung zu investieren", sagte Weninger bei der Präsentation des von der Statistik Austria erstellen Berichts "Österreichs Städte in Zahlen 2014". Bei den kommenden Finanzausgleichsverhandlungen fordert er daher einmal mehr eine stärkere Berücksichtigung der "zentralörtlichen Aufgaben" der Städte. Starten sollen die Gespräche über die Verteilung der Steuern auf Bund, Länder und Gemeinden nach Abschluss der Steuerreform-Verhandlungen im März.

Die Zahlen der Statistik Austria bestätigen die grundsätzlichen Bevölkerungs-Trends auch für das abgelaufene Jahr: Die Bevölkerung der Städte wächst, jene der Landeshauptstädte (bis auf Salzburg und St. Pölten sogar überdurchschnittlich) - allerdings war die Geburtenbilanz der 239 ausgewerteten Städte im Vorjahr im Durchschnitt negativ. Das Wachstum ging also auf das Konto des Zuzugs aus Österreich und dem Ausland. Anders in Wien, wo auch der "Geburtensaldo" (+2.359) positiv war.

Dementsprechend ist der Ausländer-Anteil in den Städten merklich höher als im Österreich-Schnitt: Während in Österreich 12,5 Prozent der Einwohner ausländische Staatsangehörigkeit haben, sind es in den Städten 17,4 Prozent. In den Landeshauptstädten sind es teils deutlich mehr: An der Spitze liegt Wien (24,2 Prozent), vor Salzburg (22,2), Bregenz (21) und Innsbruck (19,6 Prozent). Danach folgen Linz und Graz (17,4) und St. Pölten (13,3). Einzig in Klagenfurt (12,4) und Eisenstadt (10,2) liegt der Ausländeranteil unter dem Österreich-Schnitt.

Massiv ausgebaut haben Städte und Gemeinden in den vergangenen zehn Jahren die Kinderbetreuung - und hier vor allem der Unter-Dreijährigen: Deren Betreuungsquote lag 2003 erst bei 8,5 Prozent, 2013 besuchten bereits 23 Prozent eine Kinderkrippe. Besonders viele Kleinkinder werden in Wien (40,3 Prozent) und dem Burgenland (31,3) betreut. Danach folgen Niederösterreich (22,3), Tirol (21,7), Vorarlberg (20,5), Kärnten (18,5) und Salzburg (17,6). Schlusslichter sind Oberösterreich (12,8) und die Steiermark (11,9 Prozent).

Deutlich kleinere Unterschiede gibt es bei den Drei- bis Fünfjährigen: Hier besuchen mittlerweile 90,8 Prozent einen Kindergarten, 2003 waren es 81,8 Prozent. Die Betreuungsquoten liegen zwischen 84,8 Prozent in der Steiermark und 98,6 im Burgenland. Verbessert wurde offenbar auch die Qualität der Betreuung: Sperrten Kindergärten 2003/04 noch durchschnittlich 39,6 Tage im Jahr zu, gab es 2013/14 nur noch 33,8 "Schließtage" (in den Städten 30,3).