Laut ihren Angaben verfügen fast 90 Prozent der Frauen über weniger als 25.000 Euro steuerpflichtiges Einkommen. Für dieses zahlen sie entweder keine Lohn- und Einkommenssteuer oder bereits den Eingangssteuersatz von derzeit 36,5 Prozent. Die SPÖ-Vorschläge sehen vor, dass der Eingangssteuersatz für die Gruppe zwischen 11.000 und 20.000 Euro von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt wird und für die Einkommensgruppe unter 11.000 Euro die Negativsteuer greift, wobei diese Steuergutschrift von 110 auf 450 Euro erhöht werden soll.

Für Pensionisten wäre erstmals eine Steuergutschrift von 110 Euro geplant. Auch davon würden vor allem Frauen profitieren, die mit einer Durchschnittspension von 800 Euro in der Regel unter der Nullgrenze von 11.000 Euro liegen. "Steuerpolitik trägt dazu bei, Ungleichheiten zu beheben. Es braucht eine Entlastung von niedrigen Einkommen, denn Frauen verdienen noch immer deutlich weniger als Männer", so Heinisch-Hosek in einem Statement.

SPÖ und ÖVP haben sich das Ziel gesetzt, die Steuerreform bis 17. März fertig zu verhandeln. Mitte Dezember nahm die politische Verhandlungsgruppe unter der Leitung von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ihre Arbeit auf. Derzeit klaffen die Positionen der Koalitionspartner allerdings noch weit auseinander.