Das Innenministerium ist weiterhin auf der Suche nach Flüchtlingsquartieren und hofft dabei auf das Verteidigungsministerium und die Kirche. Die Begehung der Martinek-Kaserne in Baden am gestrigen Donnerstag sei ein "enormer Rückschlag" gewesen, stellte Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Stellungnahme am Freitag fest.

"Enormer Rückschlag"

Die vom Verteidigungsministerium angebotene Martinek-Kaserne ist aufgrund des schlechten Zustands mancher Gebäude für die Flüchtlingsunterbringung völlig ungeeignet, bedauerte das Innenressort. Die Ministerin sprach am Freitag von einem "enormen Rückschlag", habe es dort doch das Angebot für die Unterbringung von rund 900 Asylwerbern gegeben. "Wir hoffen noch auf Alternativen, um den Bundesländern bei der Quartiernot helfen zu können. Einerseits vom Verteidigungsministerium, aber wir setzen auch noch große Hoffnungen in andere Institutionen, wie die Kirche", so Mikl-Leitner. Dabei gehe es vor allem etwa um leer stehende Pfarrhöfe und Stiftsräumlichkeiten. Um alle Asylwerber über die Weihnachtsfeiertage unterbringen zu können, seien weiterhin rund 1.000 Plätze nötig. In den Erstaufnahmezentren des Bundes sind derzeit in Thalham 157 und in Traiskirchen rund 1.600 Personen untergebracht.

Westen stark säumig

Was die Quotenerfüllung der Bundesländer betrifft, ist der Landeswesten weiterhin säumig: Vorarlberg ist nach wie vor Schlusslicht mit 81,83 Prozent, Tirol kommt auf 82,91 Prozent, Oberösterreich auf 86,29 Prozent und Salzburg auf 86,92 Prozent. Kärnten erfüllt die Quote zu 89,68 Prozent und das Burgenland zu 93,32 Prozent. Übererfüllt wird sie in der Steiermark (100,81), in Niederösterreich (102,41) und in Wien (127,69). Die Bundesländer haben versprochen, ihre jeweilige Quote bis Ende Jänner vollständig zu erfüllen und damit ausreichend Quartiere zu schaffen.