Während Erste-Group-Chef Andreas Treichl möglichst im ersten Halbjahr 2011 das gesamte Staatsgeld von 1,2 Mrd. Euro zurück zahlen will, plant die Volksbank AG (ÖVAG) nur die Rückführung der vertraglich fixierten ersten Tranche staatlichen PS-Kapitals (300 Millionen von 1 Mrd. Euro) bis Ende Juni. Beide Häuser wollen sich damit ein halbes Jahr Zinsen für dieses Geld ersparen. Die Erste hat bisher die Zinsen an die Republik immer bezahlt. Die ÖVAG, die wegen ihrer Verlustbilanzen bisher nichts zahlte, hat das erstmals für das Kalenderjahr 2011 vor.

Kein Einvernehmen

Das "WirtschaftsBlatt" (Montagausgabe) berichtet, dass vor dem Sommer die erste ÖVAG-Staatshilfetranche abgeschichtet werde und dass es doch bei den 300 Mio. Euro bleibe. Diskutiert worden sei ein Betrag zwischen 400 und 600 Mio. Euro, für diese Summe habe sich aber kein Einvernehmen gefunden, obwohl sich gewichtige Personen im Aufsichtsrat dafür ausgesprochen hätten. Die 300 Millionen sollen von den Hauptaktionären, den regionalen Volksbanken, über eine Kapitalerhöhung aufgebracht werden. Die übrigen ÖVAG-Aktionäre, die deutsche DZ Bank, die Ergo Versicherung und Raiffeisen, werden nicht mitziehen, womit der Mehrheitsanteil der Volksbanken (derzeit 58 Prozent) steigt.

Ein ÖVAG-Sprecher äußerte sich am Montag nach außen nur dahingehend, dass Verhandlungen um das Rückzahlungsprocedere laufen würden. "Wenn Beschlüsse gefallen sind, werden wir das relativ rasch umsetzen", so Banksprecher Walter Gröblinger zur APA.