Herr Minister, empfinden Sie Genugtuung, dass die ÖVP jetzt auf Ihren Kurs einschwenkt und das Volk befragen lässt?

NORBERT DARABOS: Ich bin wirklich froh und damit zufrieden.

Hat die ÖVP damit der SPÖ ein Wahlkampfthema geklaut?

DARABOS: Nein, es ist schon gut, dass das Bundesheer kein Wahlkampfthema ist. Damit wird alles intelligenter, emotionsfreier.

Wie werden Sie für das Berufsheer werben, es anpacken?

DARABOS: Das wird eine sachliche Kampagne werden. Wir werden in den nächsten vier Monaten durch alle Bundesländer fahren und auch Personen, die außerhalb der SPÖ stehen und für das Berufsheer sind, bei Veranstaltungen präsentieren.

Gegner Ihres Berufs- und Freiwilligenheers behaupten, damit würde der Katastrophenschutz niemals funktionieren.

DARABOS: Mein Modell sieht 9300 Freiwillige vor und hat 7000 Zeitsoldaten. Damit werden die Grundwehrdiener mehr als kompensiert. Der Einsatz wird dann auch professioneller.

Generalstabschef Edmund Entacher sagt, Ihre Absichten seien unfinanzierbar. Stimmt das?

DARABOS: Er hat selbst ein Papier unterschrieben, dass der Katastrophenschutz durch mein Modell besser wird. Aus meiner Sicht wird alles kostenneutral.

Was wird das Volk gefragt?

DARABOS: Mir schwebt eine Entweder-oder-Frage vor: Profiheer oder Wehrpflicht.

Sind Sie gescheitert, falls Ihr Modell abgelehnt wird? DARABOS: Es geht ja nicht um mich, sondern um das System. Aber es wäre sein herber Schlag.