Die Volkspartei kann den Sympathien des Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzenden Michael Häupl für Rot-Grün im Bund erwartungsgemäß wenig abgewinnen. ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch wertete die Aussagen des Stadtoberhaupts beim roten Landesparteitag als "gefährliche Drohung" und warnte vor einem "Alptraum". Eine Koalition von SPÖ und Grünen wäre ein "programmierter Angriff auf das hart erarbeitete Eigentum und die Geldbörsen der Österreicher", prophezeite Rauch am Samstag in einer Aussendung.

"Musterschüler" im Abkassieren

Häupl und die grüne Stadt-Vizin Maria Vassilakou seien nur "Musterschüler, wenn es ums Abkassieren der Wiener geht", verwies der schwarze Generalsekretär auf die diversen Gebührenerhöhungen der vergangenen Monate. Garniert werde das fragwürdige Politikverständnis "durch die diktatorische Einführung des Parkpickerls und das einseitige Geschichtsverständnis, wie zuletzt eindrucksvoll beim Lueger-Ring", betonte Rauch.

"Abschreckendes Beispiel"

Wiens ÖVP-Chef Manfred Juraczka ergänzte, Häupl solle sich nicht um das bürgerliche Lager, sondern um die "desaströse Politik" der Stadtregierung Sorgen machen. "Sollte dieses rot-grüne Experiment ein Probegalopp für eine Koalition auf Bundesebene sein, dann hätte dies höchstens eine Berechtigung als abschreckendes Beispiel", hielt er in einer Aussendung fest.