FP-Chef Heinz Christian Strache hat seinen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl präsentiert: Norbert Hofer soll ins Rennen um die Hofburg gehen. Sowohl Ursula Stenzel als auch Norbert Hofer saßen mit am Podium.

Parteichef Heinz-Christian Strache sprach von einer "eindeutigen und einstimmigen Entscheidung", die in der Partei "offen und breit diskutiert" worden und "nach langer reiflicher Überlegung" gefallen sei - "und zwar gestern zu Mittag". Seinen Auftritt versuchte er betont spannend zu gestalten: Gelüftet wurde das "Geheimnis" des FPÖ-Kandidaten nach rund 15 Minuten Monolog schließlich durch die Enthüllung eines Hofer-Plakats - und zwar ausgerechnet durch Ursula Stenzel, deren Antreten noch bis gestern als fix gegolten hatte.

"Eiertanz"

Die SPÖ hat die Kür von Norbert Hofer zum FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidaten kritisiert: "Wer, wie Hofer am 5. November 2013 gegenüber dem 'Kurier', eine Aufweichung des NS-Verbotsgesetzes fordert, hat in der Hofburg nichts verloren", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid in einer Aussendung. Außerdem sprach er von einem "Eiertanz" rund um die FP-Kandidatenkür.

Hofer hatte in dem Interview 2013 gemeint, man müsse sich die Frage stellen, "wann ist unsere Demokratie so weit entwickelt, dass sie es aushält, wenn jemand etwas sehr Dummes sagt?" Nach Kritik hatte er dann bedauert, diese Debatte ausgelöst zu haben und erklärt, er sehe "überhaupt keinen Änderungsbedarf" bei der Gesetzeslage.

Am Mittwochvormittag schien die Sache gelaufen zu sein: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte via Facebook die Präsentation des freiheitlichen Spitzenkandidaten für die Hofburg angekündigt. Name stand noch keiner dabei, doch alles lief  auf Ursula Stenzel hinaus.

Am Nachmittag war dann plötzlich alles anders. Wie die Kleine Zeitung aus verlässlichen Quellen erfuhr, ließ Strache die Quereinsteigerin fallen. Als neuer Kandidat wurde der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer wieder ins Spiel gebracht.

Der 44-jährige Burgenländer hatte sich lange gegen eine Kandidatur gesträubt, weil er sich zu jung fühlt, dürfte aber im letzten Moment überzeugt worden sein. Mittwochabend wollte er einen entsprechenden Meinungswandel auf Anfrage der APA weder bestätigen noch dementieren, sondern verwies auf die heutige Pressekonferenz Straches in Wien.