EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat die Gegner des geplanten Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA kritisiert. "Jeder muss sich im Klaren sein: Die Vereinbarung zum Handel zwischen den beiden größten Wirtschaftsräumen der Erde - den USA und Europa - ist unausweichlich", sagte der SPD-Politiker in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem ARD Hörfunk.

Er frage sich, wie Handelsabkommen mit asiatischen Staaten wie Indonesien oder China geschlossen werden sollten, wenn derzeit nur über Ängste im Verhältnis zu den USA geredet werde. In diesem Punkt müsse er Klartext reden, auch wenn er viel Verständnis für Kritik am EU/USA-Abkommen (TTIP) habe. "Wir müssen doch mal mit Mut da rangehen und auch mal in Europa sagen: Es gibt in den Vereinigten Staaten TTIP-Gegner, weil die finden, die Standards der Europäer seien nicht hoch genug."

Schulz begrüßte zugleich den Vorschlag seines Parteigenossen Sigmar Gabriel, internationale Handelsgerichtshöfe zu schaffen, anstatt Streitfälle zwischen Investoren und Staaten vor Schiedsgerichten auszutragen. Das EU-Parlament muss einem Freihandelsabkommen mit den USA zustimmen.