Der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, hat die Anträge für den Anbau dreier Gentech-Maissorten zurückgewiesen und eine neuerliche Überprüfung durch die EFSA, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, gefordert. Nach Angaben der Grünen hat sich die EFSA für diese Bewertung eines Frist bis Dezember gesetzt, womit es heuer zu keiner weiteren Zulassung einer gentechnisch veränderten Maissorte kommen wird.

Nationale Anbauverbote von MON 810

Die Behörde für Lebensmittelsicherheit hatte die drei Sorten MON 810 (Monsanto), Bt11 (Syngenta) und 1507 (Pioneer) positiv bewertet. Der Anbau von MON 810 war bereits erlaubt, die Zulassung ist aber abgelaufen, was eine Neubewertung notwendig macht. Die drei Sorten produzieren ein Gift, um sich vor Insekten zu schützen. Umweltschützer weisen seit Jahren auf ein mögliches Risiko durch Genmais hin. Österreich hatte wie einige andere EU-Staaten ein nationales Anbauverbot für MON 810 erlassen.

"Es ist ein Etappensieg, dass Kommissar Dalli der Erstbewertung der EFSA misstraut und deshalb eine weitere Prüfung einfordert", erklärte Wolfgang Pirklhuber, der Landwirtschaftssprecher der Grünen. Die Umweltschutzorganisation Global 2000 sieht ein "starkes Signal der Europäischen Union". Beide kritisierten jedoch eine Nähe der EFSA zu Gentech-Konzernen.