Die Versteigerung von Bundesobligationen mit fünfjähriger Laufzeit spülte knapp 4 Mrd. Euro in die Staatskasse, teilte die für das Schuldenmanagement des Bundes zuständige Finanzagentur heute, Mittwoch, mit. Die Durchschnittsrendite verdoppelte sich nahezu auf 0,61 Prozent. Im August war sie noch auf das Rekordtief von 0,31 Prozent gefallen. Trotz der höheren Rendite ließ die Nachfrage nach: Die Versteigerung war 1,4-fach überzeichnet, im August dagegen 2,6-fach.

"Das Ergebnis ist für den Bund als wirtschaftlich gut zu bewerten", sagte ein Sprecher der Finanzagentur. Experten führten die steigende Rendite und die schwächere Nachfrage auch auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zurück. "Der Appetit auf deutsche Staatsanleihen lässt nach", sagte Nick Stamenkovic von RIA Capital Markets. "Wenn die Spannungen in der Währungsunion nachlassen, dann verlieren die als sicherer Hafen geltenden deutschen Bonds an Anziehungskraft."

Die Versteigerung war die 50. in diesem Jahr. Der Bund sammelte bisher 195,5 Mrd. Euro bei Investoren ein. Am Jahresende sollen es rund 260 Mrd. Euro sein.