Am Freitag soll das nächste griechische Sparpaket stehen, auch wenn darüber noch keine Einigung besteht. Weder innerhalb der griechischen Regierungskoalition noch mit den europäischen Partnern. Seit Freitag hält sich die Troika aus EU, EZB und IWF in Athen auf, um sich von den Sparplänen zu überzeugen. Vom Bericht der Troika hängt es ab, ob Griechenland die nächste Kredittranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro erhält. Dafür ist ein Sparpaket in der Höhe von 11,5 Milliarden Euro Voraussetzung. Aus Kreisen des Finanzministeriums in Athen hieß es, dass sogar ein Sparvolumen in der Höhe von 17 Milliarden ausgearbeitet worden sei für den Fall, dass die Troika einige Sparmaßnahmen als unglaubwürdig ablehnt.

Genau dieser Fall ist eingetreten. Die Kontrolleure zweifeln zum Beispiel an den Einnahmen bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung und schlagen Kündigungen im öffentlichen Dienst vor. Indes meldet die griechische Wirtschaft eine neue Hiobsbotschaft: Die Industrieproduktion sackte im Juli um 7,8 Prozent ein.

In Berlin will man die Lage dennoch nicht dramatisieren. Die deutsche Regierung erwartet gespannt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Europäischen Schutzschirm. Die Regierung geht davon aus, dass der ESM verfassungskonform ist.