EU-weit einheitliche Zigarettenverpackungen - das ist die Zielvorgabe für die in Überarbeitung befindliche Tabakproduktrichtlinie aus dem Jahr 2001. Derzeit handhaben es die Länder unterschiedlich: Die einen versuchen Rauchern mit Schockbildern den Konsum zu trüben, die anderen - so auch Österreich - schrecken mit Textwarnungen an der Packung ab. Womit man die Zahl - vor allem der jugendlichen - Raucher tatsächlich drücken kann, darüber scheiden sich die Geister. Fix ist, auch in Österreich soll es neue Packungen geben. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombination aus Bild- und Textwarnung. Damit zu rechnen ist frühestens 2014.

Die Diskussion ist heiß: Einheitspackungen mit abschreckenden Bildern und Texten sollen den Tabakkonsum besonders von Jugendlichen reduzieren. Gleichzeitig sieht die Tabakindustrie dadurch den Wert ihrer Marken gefährdet.

Die für die Richtlinie zuständige Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher (SANCO) der Europäischen Kommission hat eine Online-Konsultation durchgeführt. Mehr als 85.000 Vorschläge sind zum Thema Zigarettenverpackungen eingelangt. Derzeit werden Folgenabschätzungen gemacht und die rechtlichen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen geprüft, sagte der zuständige Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium, Franz Pietsch, zur APA. Der Endbericht wird dann an alle Generaldirektionen der Kommission für weitere Stellungnahmen geschickt. "Dann erst befassen sich Parlament und Rat damit", meinte Pietsch.

Entschluss frühestens Ende 2013

Je nachdem, wie lange das dauert, sei frühestens im Laufe des nächsten Jahres mit einer Einigung zu rechnen. Wird eine neue EU-Richtlinie beschlossen, haben die Mitgliedsstaaten in der Regel meistens zwei Jahre Zeit, diese in nationales Recht umzusetzen. Für Österreich heißt das, dass frühestens 2014 mit neuen Zigarettenverpackungen gerechnet werden kann.

Laut dem österreichischen Experten ist eine Kombination von Bild und Text am wahrscheinlichsten. Bei der Bildauswahl wolle man hierzulande weniger auf Schockbilder mit z.B. Raucherbeinen setzen, sondern auf subtile Weise - z.B. durch das Bild einer Schwangeren - Emotionen hervorrufen und Bewusstsein bilden, sich selbst und das Ungeborene zu schützen.

Einer internationalen Studie zufolge soll eine Dreier-Kombination aus Bild, Text und einer sogenannten "Quit-Hotline", wo Ausstiegshilfe angeboten wird, am nachhaltigsten wirken, sagte Pietsch. Die Erfahrungen stammen aus Interviews mit ehemaligen Rauchern.