Der Präsident der Wirtschaftskammer (WKO), Christoph Leitl, hat sich am Freitag im Ö1-Mittagsjournal für die Direktwahl eines EU-Präsidenten ausgesprochen. Derzeit mangle es in der Europäischen Union an Leadership. In den USA oder Russland wisse die Welt, wer diese Nationen führe; in Europa sei das aber nicht der Fall, bedauerte Leitl. "Viele Köche verderben den Brei", meinte der Interessensvertreter in Richtung der "vielen Verantwortlichen" in Brüssel.

Bei der EU samt der Gemeinschaftswährung Euro handle es sich auch um eine "Schutzgemeinschaft" in der Weltwirtschaft von der Österreich profitiere, sagte Leitl. "Ohne sie könnten wir von den USA oder Asien überrollt werden."

Die Österreichische Bundesregierung könne sich auch stärker in den EU-Gremien einbringen, kritisierte der Wirtschaftskämmerer. Anstatt bei Ideen aufzuspringen, könnten selbst mehr Initiativen vorangetrieben werden - wie etwa die Umsetzung einer Finanztransaktionssteuer, so Leitl. Vielleicht mangle es dafür aber manchmal beim Selbstbewusstsein.