Angesichts der Berichte über eine massive Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes sollte die 51-Jährige ihren am 20. April begonnenen Hungerstreik sofort abbrechen, appellierte der Boxweltmeister in Kiew. Dies hatten zuvor bereits weitere Anhänger von Timoschenko gefordert.

Die Opposition im Co-Gastgeberland der Fußball-Europameisterschaft befinde sich "in einem kompromisslosen und schweren Kampf" gegen die Regierung, teilte Klitschko am Mittwoch auf der Internetseite seiner Partei Udar mit. "Wir brauchen die ganze Kraft eines Menschen, hinter dem Millionen Anhänger stehen."

Hungern aus Solidarität

Wegen eines Schwächeanfalls musste in der Stadt Chmelnizki eine 65 Jahre alte Frau, die aus Solidarität mit Timoschenko seit fünf Tagen hungert, in eine Klinik gebracht werden. Das teilten die Behörden in der Stadt rund 80 Kilometer südwestlich von Kiew mit. Landesweit befänden sich in der Ex-Sowjetrepublik weitere Funktionäre von Timoschenkos Vaterland-Partei im Hungerstreik, hieß es.

Fünf Tage nach einer Bombenserie mit 30 Verletzten in Timoschenkos Heimatstadt Dnjepropetrowsk geht der Inlandsgeheimdienst SBU "zahlreichen" Hinweisen nach einem kriminellen Hintergrund nach. "In der Stadt tobt ein Verteilungskampf im Mafiamilieu", sagte ein namentlich nicht genannter SBU-Mitarbeiter der Zeitung "Serkalo Nedeli". In Dnjepropetrowsk waren am vergangenen Freitag innerhalb von 90 Minuten vier Sprengsätze an verschiedenen Orten explodiert.