Bei einem Angriff auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Samstag nach Polizeiangaben mindestens elf Zivilisten und drei Attentäter getötet worden. Rund 20 weitere Menschen wurden verletzt. Zu der Attacke bekannte sich die islamistische Shebab-Miliz. Damit lag die Opferzahl offenbar höher als ursprünglich vermutet. Zuvor war von sechs Toten die Rede gewesen.

Stundenlang Schüsse

Der Angriff begann am Nachmittag mit einem Selbstmordanschlag, vor dem Hotel explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Auto. Kurz darauf waren zwei schwächere Detonationen zu hören, wie AFP-Journalisten und ein Augenzeuge berichteten. Bewaffnete Männer stürmten das "Naasa Hablood"-Hotel. Aus dem Inneren des Gebäudes waren nach Angaben von Ohrenzeugen stundenlang Schüsse zu hören.

Somalische Sicherheitskräfte sperrten das Viertel im Süden Mogadischus ab. Mehrere Menschen konnten das Hotel durch einen Hintereingang verlassen und sich in Sicherheit bringen. Das Hotel "Naasa Hablood" ist bei somalischen Politikern und im Ausland lebenden Somaliern beliebt.

Drei Angreifer getötet

Nach Angaben des Sicherheitsministeriums beendeten Spezialeinheiten schließlich den Angriff und töteten drei Angreifer. Krankenhausangaben zufolge wurden rund 20 Zivilisten verletzt.

Erst vor gut drei Wochen waren bei einem Angriff auf das Hotel "Ambassador" in Mogadischu zehn Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Abgeordnete. Die Attentäter zündeten zunächst eine Autobombe vor dem Hotel. Anschließend stürmten bewaffnete Männer in das Gebäude, wo sie sich mehr als zwölf Stunden lang verschanzten und um sich schossen. Zu dem Anschlag bekannte sich die Al-Shabaa -Miliz. Diese greift immer wieder Hotels, Restaurants und andere Einrichtungen in Mogadischu an.

Die Miliz hatte in den vergangenen Jahren auch in Kenia und Uganda mehrere blutige Anschläge verübt. In Somalia wurde sie durch Regierungstruppen und 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) aus Mogadischu und anderen Städten vertrieben. Sie kontrolliert aber immer noch einige ländliche Regionen und dringt häufig bis ins Zentrum der Hauptstadt vor.