Hunderttausende Menschen haben am Sonntag in Brasilien für die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen demonstriert. Im Herzen der Metropole Sao Paulo feierten die Teilnehmer die 20. Ausgabe des "Gay Pride"-Marsches. Zwei Millionen Menschen wurden nach Angaben der Veranstalter im Laufe des Tages zu dem Fest erwartet.

Der "Gay Pride"-Marsch von Sao Paulo gilt als einer der größten seiner Art. Bei der ersten Veranstaltung im Jahr 1996 waren es noch 2.000 Menschen, die für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen auf die Straße gegangen waren. Heute ist die Veranstaltung ein wichtiger Touristen-Faktor für die Stadt mit ihren mehr als 20 Millionen Einwohnern.

In diesem Jahr war die Demonstration mit Protesten gegen den Übergangspräsidenten Michel Temer eröffnet worden, der die bisherige linksgerichtete Präsidentin Dilma Rousseff vorläufig abgelöst hatte. Gegen Rousseff läuft ein Amtsenthebungsverfahren, weil ihr geschönte Haushaltszahlen vorgeworfen werden. Sie hält das Vorgehen aber für einen politischen "Putsch".