Die deutsche Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht ist auf dem Linken-Parteitag in Magdeburg mit einer Torte beworfen worden. Zu der Aktion bekannte sich eine "Antifaschistische Initiative 'Torten für Menschenfeinde'".

Die Aktivisten gingen an Wagenknecht vorbei, die in der ersten Reihe der Parteitagshalle saß und warfen ihr die Torte direkt ins Gesicht. Wagenknecht wurde von Co-Fraktionschef Dietmar Bartsch aus der Halle begleitet.

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Begründet wurde die Attacke in einem ausgeteilten Zettel mit Wagenknechts Position, dass nicht alle Flüchtlinge nach Deutschland kommen könnten.

Wagenknecht: "Saudämliche Aktion"

Wagenknecht hat den Tortenangriff als "saudämliche Aktion" gebrandmarkt. Sie werde sich durch solche Aktionen nicht davon abhalten lassen, sich weiter für die Linke zu engagieren, sagte sie am Samstag.

Am schlimmsten sei es für sie, dadurch mit jemandem wie der AfD-Vizechefin Beatrix von Storch auf eine Stufe gestellt zu werden, fügte Wagenknecht hinzu. Das zeige, "dass hier völlige politische Analphabeten am Werk waren".

Leisten Hilfe: Parteisorsitzende Katja Kipping (l.) und der Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dietmar Bartsch
Leisten Hilfe: Parteisorsitzende Katja Kipping (l.) und der Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dietmar Bartsch © dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt

Parteichefin Katja Kipping sagte: "Das war nicht nur ein Angriff auf Sahra, das war ein Angriff auf uns alle". Der Co-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch reagierte empört: "Das ist nicht links, das ist auch nicht antifaschistisch, das ist asozial."

"Bruch mit neoliberaler Politik"

Der deutsche Linken-Chef Bernd Riexinger hat zu einem Bruch mit der als neoliberal kritisierten Politik in Deutschland aufgerufen. "Von diesem Parteitag wird ein kraftvolles Signal des Aufbruchs ausgehen", rief Riexinger am Samstag den knapp 600 Delegierten des Linken-Parteitags in Magdeburg zu.

Die entscheidende Frage sei: "Wird der Kapitalismus immer autoritärer oder schaffen wir es, den Neoliberalismus und den Rechtspopulismus beiseite zu schieben?" Die Linken stünden "für die Hoffnung auf ein besseres Leben". Scharf attackierte Riexinger die Bundesregierung. Sie tue nichts gegen Altersarmut und soziale Spaltung. Vielmehr müsse der Mindestlohn erst auf zehn und dann "in schnellen Schritten" auf zwölf Euro erhöht werden. Nötig sei eine sanktionsfreie Mindestsicherung und eine Rente von mindestens 1050 Euro.