Die Palästinenserorganisation PLO hatte unterdessen am Mittwochabend mitgeteilt, man wolle die Sicherheitszusammenarbeit mit Israel einfrieren. Als Grund wurden wiederholte Razzien der israelischen Armee in palästinensischen Autonomiegebieten genannt. Ähnliche Ankündigungen waren allerdings in der Vergangenheit nicht umgesetzt worden.

Das isolierte Palästinensergebiet an der Mittelmeerküste wird von der islamistischen Hamas-Organisation kontrolliert. Eine Waffenruhe, die den Gazakrieg im Sommer 2014 beendete, wird weitgehend eingehalten. Sporadisch feuern radikale Palästinensergruppen, die mit der Hamas rivalisieren, Raketen in Richtung Südisrael.

Die israelische Armee antwortet darauf zumeist mit Luftangriffen auf Stellungen der Hamas-Miliz, die sie für alle Grenzverletzungen verantwortlich macht. Ein direktes Gefecht zwischen israelischen Streitkräften und der Hamas ist dagegen ungewöhnlich.

In den Friedensvereinbarungen zwischen Israel und den Palästinensern waren vor mehr als zwei Jahrzehnten Autonomiegebiete im Bereich der großen Palästinenserstädte des Westjordanlands festgelegt worden. Auf eine Serie blutiger palästinensischer Anschläge reagierte Israel 2002 mit einer Militäroffensive im Westjordanland. Seitdem gibt es immer wieder Vorstöße der Truppen in das Autonomiegebiet.

Verhandlungen beider Seiten in den letzten Monaten über einen Stopp dieser Razzien waren gescheitert. Israel rechtfertigt die Einsätze als notwendigen Schutz vor neuen Anschlägen, die Palästinenser sehen sie jedoch als inakzeptable Verletzung ihrer Unabhängigkeit.