Noch "feindseliger" als Österreichs Zeitungen berichteten 2015 dem Institut zufolge Printmedien aus Tschechien, Polen, Deutschland, der Ukraine und den USA. Die Forscher des "Russischen Instituts für Strategische Studien" haben sowohl die Zeitungsartikel mit Russland-Bezug gezählt als auch eine Skala zwischen "neutral" und "negativ" erstellt. Nach welchen Maßstäben der regierungsnahe Thinktank die Publikationen genau auswertete, wurde bei der Präsentation am Montag nicht erläutert.

Am "aggressivsten", so die Studienautoren, schrieben die heimischen Tageszeitungen voriges Jahr über die russische Innenpolitik und über das Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine. Auf einen "neutralen" Artikel kamen hier laut der Auswertung 15,5 bzw. 13,5 "negative" Beiträge. Vergleichsweise "neutral" fielen hingegen Berichte über die Entwicklung wissenschaftlicher und kultureller Beziehungen, Russlands Reaktion auf Vorgänge in Syrien und die Attraktivität von Russland für ausländische Firmen aus.

Die Studienautoren haben praktisch alle österreichischen Tageszeitungen mit einem "Aggressivitätsindex" versehen. 2014 waren die meisten Printmedien noch als doppelt so "feindselig" eingestuft worden. Im abschließenden Teil beschäftigen sie sich sogar mit der "Aggressivität" einzelner Journalisten, die namentlich genannt werden.