Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte "so etwas wie einen Durchbruch", Washington eine umgehende Waffenruhe. Am Abend meldete TASS, für einen Beginn der Waffenruhe seien der 15. Februar, der 23. Februar und der 1. März im Gespräch.

Das US-Außenministerium äußerte sich zunächst nicht zu einem Termin. Aus dem Kreml hieß es, man stimme sich ab, von Einmütigkeit könne noch nicht die Rede sein.

Der Syrien-Kontaktgruppe gehören neben 17 Staaten die Vereinten Nationen, die Arabische Liga und die Europäische Union an. In München hielten sich neben Kerry, Lawrow und Steinmeier unter anderen auch der UNO-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini auf.

Die Fronten zwischen der syrischen Staatsführung, deren Streitkräfte von Russland mit Luftangriffen unterstützt werden, und ihren Gegnern sind verhärtet. Insbesondere in der Provinz Aleppo nahm die Gewalt in den vergangenen Tagen wieder massiv zu.

Friedensgespräche im schweizerischen Genf wurden zuletzt auf das Monatsende vertagt. Russlands Vizeaußenminister Gennadi Gatilow machte dafür die Gegner von Syriens Staatschef Baschar al-Assad verantwortlich. Die syrische Regierungsdelegation werde seines Wissens nach nach Genf kommen.

Steinmeier mahnte den Einsatz aller Beteiligten für eine Lösung an. "Wir brauchen hier so etwas wie einen Durchbruch", sagte er in München. Er sei sich sicher, dass "alle meine Kollegen mit diesem Anspruch hierhergekommen sind". Es müsse gelingen, "die Spirale von Gewalt und Gegengewalt jetzt zu durchbrechen".

Syriens wichtigste Oppositionsgruppe, das Hohe Verhandlungskomitee (HNC), forderte ein Ende der "russischen Aggression gegen das syrische Volk". Rasch müssten zudem "humanitäre Fragen" gelöst werden, sagte HNC-Sprecher Salim al-Muslat in München. Der syrische Bürgerkrieg dauert seit fast fünf Jahren an, mehr als 260.000 Menschen wurden getötet.

Die Debatten über den Konflikt dürften auch die Münchner Sicherheitskonferenz dominieren, die von Freitag bis Sonntag in der bayerischen Landeshauptstadt stattfindet. Der Konferenzvorsitzende Wolfgang Ischinger sagte dem Portal faz.net, "möglicherweise" seien in Syrien "für eine dauerhafte Stabilisierung Friedenstruppen" nötig.

Die Offensive der syrischen Armee in Aleppo trieb dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der UNO zufolge zehntausende Menschen in die Flucht. Mehr als 51.000 Menschen seien seit der vergangenen Woche vertrieben worden, erklärte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al Hussein. Weiteren 300.000 Einwohnern drohe die Belagerung.