Wenn die dadurch vertriebenen Zivilisten "vor unseren Türen stehen und keine andere Wahl haben, müssen und werden wir unsere Brüder hereinlassen", fuhr er fort. In den vergangenen Tagen waren zehntausende Menschen vor einer Regierungsoffensive und russischen Bombenangriffen aus der umkämpften syrischen Provinz Aleppo zur türkischen Grenze geflohen. Der Gouverneur der türkischen Grenzprovinz Kilis rechnet mit bis zu 70.000 Schutzsuchenden. Derzeit sitzen zehntausende Menschen an der geschlossenen Grenze fest.

Der Grenzübergang Öncüpinar war auch am Sonntagmorgen weiter geschlossen, wie eine Reporterin berichtete. Familien mit Kindern harrten auf der syrischen Seite in provisorischen Lagern in der Kälte aus. Nothilfe stellte in erster Linie die islamische türkische Organisation IHH bereit.

Ein türkischer Behördenvertreter sagte unterdessen einer Nachrichtenagentur, die Grenze werde bereits jetzt für Notfälle geöffnet. Am Freitag seien sieben Verletzte durchgelassen worden und am Samstag ein weiterer Verwundeter, damit sie in der Türkei behandelt werden könnten, sagte er. In der Türkei leben bereits über zwei Millionen syrische Bürgerkriegsflüchtlinge.