Bisher erhielten irakische Staatsbürger bei der Einreise ein 30-tägiges Visum direkt an der Grenze. Dieses System wurde nun abgeschafft. Künftig profitieren von dieser vereinfachten Einreiseprozedur nur noch Iraker, die in einem Schengen-Staat, den USA, Großbritannien oder Irland ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis bekommen haben. Alle anderen müssen vor der Einreise ein Visum in einem türkischen Konsulat beantragen - elektronisch oder in Papierform.

300.000 irakische Flüchtlinge

Wann genau die neuen Regelungen in Kraft treten, war zunächst nicht klar. Die Türkei ist einer der Hauptanlaufpunkte für Flüchtlinge, die in die Europäische Union wollen. Allein aus dem Bürgerkriegsland Syrien hat die Türkei rund 2,7 Millionen Menschen aufgenommen. Weitere 300.000 irakische Flüchtlinge befinden sich in dem Land.

Die EU und die Türkei hatten im November einen Aktionsplan in der Flüchtlingskrise vereinbart. Ankara verpflichtete sich dabei, die ungeregelte Einwanderung in die EU zu stoppen. Dafür wurden der Türkei drei Milliarden Euro zugesagt, mit denen die Lebensbedingungen für die Syrien-Flüchtlinge in der Türkei verbessert werden sollen.