Die italienische Polizei hat dank der Zusammenarbeit mit den deutschen Justizbehörden einen seit Monaten flüchtigen Schlepper aus Eritrea festgenommen. Der seit April flüchtige Mann, der von den Justizbehörden von Palermo gesucht wurde, wurde in Deutschland festgenommen und nach Italien ausgeliefert.

Der mutmaßliche Schlepper traf am Freitagabend aus Frankfurt auf dem Flughafen Rom Fiumicino ein, teilte die italienische Polizei am Samstag mit. Er wird beschuldigt, führendes Mitglied eines internationalen Schlepperrings zu sein, der Tausende Migranten nach gefährlichen Fahrten über das Mittelmeer nach Italien geschleust haben soll.

Die kriminelle Organisation des Festgenommenen soll unter anderem die Reise Hunderter Migranten an Bord eines Flüchtlingsschiffes organisiert haben, das am 3. Oktober 2013 vor der Insel Lampedusa in Brand geraten und gekentert war. Dabei waren 366 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Insassen stammten aus Eritrea.

Der Menschenhändlerring bestand aus Schleppern aus Eritrea, Äthiopien, Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und Ghana. Die Schlepperbande hatte auch die Reise unzähliger Migranten in Richtung Nordeuropa organisiert.