"Von dem Konzil erwarte ich eine Konsolidierung der orthodoxen Welt", sagte Patriarch Kirill russischen Medien zufolge nach einem mehrtägigen vorbereitenden Treffen in der Schweiz. Die "orthodoxe Welt" ist in 15 unabhängige Kirchen zersplittert. Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 50 Millionen Gläubigen die größte. Der Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat als Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen eine führende Rolle inne.

Das Konzil könnte nach Einschätzung von Beobachtern historische Bedeutung erlangen. Zuletzt hatte es im Jahr 787 in Nicäa (heutige Türkei) ein ökumenisches Konzil gegeben. Seither haben sich die orthodoxen Kirchen nicht mehr versammelt.

Das bevorstehende Konzil ist seit 1961 im Gespräch. Ursprünglich sollte es in Istanbul stattfinden, wo die griechisch-orthodoxe Kirche ihren Sitz hat. Aufgrund politischer Spannungen zwischen Russland und der Türkei wurde es nun auf die Ferieninsel Kreta verlegt.