Wie UNO-Sprecher Stephane Dujarric mitteilte, stammen die mutmaßlichen Täter aus drei Ländern. Ermittler des UNO-Kinderhilfswerks Unicef hätten sie in Zentralafrikas Hauptstadt Bangui vernommen.

Bei den mutmaßlichen Opfern soll es sich um vier minderjährige Mädchen handeln. Der Sprecher nannte weder die Zahl der Beschuldigten noch ihre Herkunftsstaaten. An der Mission sind mehrere Dutzend Staaten beteiligt, Österreich ist nicht darunter.

Unabhängige Ermittler hatten den Vereinten Nationen Mitte Dezember "grobes Versagen" bei der Aufklärung der Missbrauchsdelikte vorgeworfen. Im April war bekannt geworden, dass französische Blauhelmsoldaten in einem Lager nahe Bangui zwischen Dezember 2013 und Juni 2014 mehrere Kinder sexuell missbraucht haben sollen. Den Ermittlungen zufolge sollen die Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren gegen Essen oder Geld zu Sex gezwungen worden sein. Den Vorwürfen sei erst nachgegangen worden, nachdem Medien darüber berichteten.

14 UNO-Soldaten unter Verdacht

Die französische Justiz verhörte Anfang Dezember vier französische Blauhelmsoldaten zum Vorwurf des Kindesmissbrauchs. Bisher standen 14 UNO-Soldaten aus Frankreich, außerdem solche aus Äquatorialguinea und dem Tschad unter Verdacht.

Das muslimische Rebellenbündnis Seleka hatte im März 2013 den damaligen Staatschef François Bozize gestürzt. Der Putsch zog das Land im Herzen Afrikas in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen. Nach der militärischen Intervention Frankreichs in seiner ehemaligen Kolonie Ende 2013 folgte im September 2014 der UN-Blauhelmeinsatz in dem krisengeschüttelten Staat. Die UN-Truppe für Zentralafrika (Minusca) umfasst derzeit mehr als 10.000 Soldaten.