Das FBI sei zu dem Schluss gekommen, dass "dies keine glaubwürdige Bedrohung war", sagte der Bürgermeister der Stadt, Eric Garcetti, am Dienstag. Die Schulbehörde LAUSD rechtfertigte ihre Entscheidung, mehr als 1.500 Schulen zu schließen, gegen scharfe Kritik aus New York.

Er werde nicht das Leben eines Schülers riskieren, sagte LAUSD-Chef Ramon Cortines. Die Entscheidung, von der rund 640.000 Schüler in der kalifornischen Metropole betroffen waren, sei auch im Lichte des Anschlags von San Bernardino getroffen worden. In dem nahe gelegenen Ort hatten zwei mutmaßlich islamistische Attentäter am 2. Dezember 14 Menschen getötet.

Zwölfstündige Ermittlungen

Das FBI stufte die Anschlagsdrohung jedoch nach Überprüfung von 1.531 Schulen und rund zwölfstündigen Ermittlungen als nicht glaubwürdig ein. Zuvor hatte schon der für die Demokraten im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhaus sitzende Adam Schiff auf Twitter geschrieben, nach ersten Erkenntnissen handle es sich um einen "Scherz". Der Schulbetrieb in großen US-Städten habe gestört werden sollen. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Die Schulbusse blieben in den Garagen
Die Schulbusse blieben in den Garagen © AP

Der Bürgermeister von Los Angeles warnte vor vorschnellen Schlussfolgerungen. Es sei noch nicht klar, ob es sich um einen "Scherz" handle oder um einen "kriminellen Akt, um die Verwundbarkeit mehrerer großer Städte zu testen", sagte Garcetti vor Journalisten.

IP aus Frankfurt

Bei der Schulverwaltung von Los Angeles war am Dienstag eine E-Mail mit einer Anschlagsdrohung eingegangen, der Unterricht wurde daraufhin abgesagt. Nach Angaben der Schulbehörde wurde die Droh-Email von einem Computer gesendet, dessen IP-Adresse in Frankfurt angesiedelt sein soll. Dies bedeutet aber nicht, dass sich der Verfasser tatsächlich in Deutschland aufgehalten hat, da über IP-Adressen auch ein Standort vorgetäuscht werden kann.

In der Ostküstenmetropole New York ging eine ähnliche Drohung ein. Dort stuften die Behörden die E-Mail von Beginn an als nicht glaubwürdig ein, die Schulen blieben geöffnet. Die Reaktion der Kollegen in Los Angeles wurde als völlig überzogen kritisiert. Der New Yorker Polizeichef Bill Bratton erklärte, die Schließung der Schulen sei "total, total unangebracht" gewesen. Das sei "ihr Ziel" gewesen, "ob Witzbold oder Terrorist, sie wollen Panik erzeugen".

Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio erklärte, die Drohung sei "so allgemein und seltsam" gewesen, dass sie nicht habe ernst genommen werden können. Darauf antwortete der Polizeichef von Los Angeles, Charlie Beck, es sei "sehr einfach, nachträglich eine Entscheidung zu kritisieren", bevor nicht die Tatsachen geklärt seien.

In den sozialen Netzwerken äußerten viele Bewohner von Los Angeles ihre Unterstützung für die Stadtbehörden. "Was wäre gewesen, wenn unseren Kindern etwas passiert wäre?", fragte die aus der Serie "Sex and the City" bekannte Schauspielerin Kristin Davis. Auch Maria Shriver, Ex-Frau des früheren kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger, äußerte Verständnis. Die LAUSD, Lehrer und Polizei hätten "der Sicherheit unserer Kinder den Vorrang gegeben", schrieb Shriver auf Twitter.