Ein solches Treffen könnte nach den Worten von Außenminister Nikos Kotzias Anfang Februar stattfinden, berichtete die griechische Tageszeitung "Kathimerini" am Montag.

Es sei vorgesehen, dass der griechische Regierungschef Alexis Tsipras mit seinen Gästen auf die Insel Chios reise, damit man sich gemeinsam ein Bild von der Lage vor Ort machen könne. Anschließend sollen die Gespräche im türkischen Izmir fortgesetzt werden. Von den Gästen liege eine generelle Zusage zu Gesprächen vor.

Probleme habe Griechenland derzeit vor allem mit Wirtschaftsmigranten aus Algerien und Marokko, sagte Kotzias weiter. "Sie fliegen für nur 50 Euro nach Istanbul, um dann von der türkischen Küste aus nach Griechenland überzusetzen." Diese Migranten dürfe man in Istanbul gar nicht erst einreisen lassen.

Über Griechenland gelangen bei weitem die meisten Flüchtlinge nach Europa. In diesem Jahr waren es der Internationalen Organisation für Migration zufolge bereits mehr als 770.000 Menschen, die hauptsächlich von der Türkei aus über das Meer kamen.

Kritik von Frontex

Der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, warf Athen in der griechischen Zeitung "Kathimerini" vom Sonntag vor, seit Oktober die Stationierung zusätzlicher Grenzschützer verzögert zu haben, weil es nicht die erforderlichen griechischen Führungsbeamten benannt habe. "Wir können keine Grenzschützer ohne federführende Griechen entsenden", beklagte Leggeri. "Diese Woche wurden 19 Griechen zur Verfügung gestellt und uns fehlen immer noch zwölf."

Kotzias übte seinerseits Kritik. Anders als die griechischen Grenzbeamten arbeite Frontex nicht rund um die Uhr und an den Wochenenden, sagte er gegenüber "Mega TV". Griechenland habe die EU-Genzschutzagentur um 780 Beamte für die griechischen Inseln gebeten, Frontex habe aber bisher nur 430 Beamte geschickt. Der griechische Außenminister hob außerdem hervor, dass sein hoch verschuldetes Land dieses Jahr bereits fast zwei Milliarden Euro für die Bewältigung der Flüchtlingskrise ausgegeben habe.