Al-Kaida-Kämpfer eroberten unterdessen im Jemen offenbar zwei große Städte im Süden des Landes zurücker. Die Islamisten hätten die Provinzhauptstadt Zinjibar sowie die Stadt Jaar in der Nacht auf Mittwoch angegriffen und sich Kämpfe mit den Truppen vor Ort geliefert, wie Einwohner berichteten.

Die Extremisten richteten demnach später Kontrollpunkte an den Zugangsstraßen ein und verkündeten ihren Sieg über Lautsprecher. Der Al-Kaida-Ableger auf der arabischen Halbinsel hatte beide Städte etwa 50 Kilometer östlich der wichtigen Hafenstadt Aden bereits 2011 unter seine Kontrolle gebracht. Damals hatten die Extremisten ein Machtvakuum im Zuge von Massenprotesten gegen die Regierung ausgenutzt. Ein Jahr später wurden sie von der Armee wieder zurückgedrängt.

Diesmal habe der Staat dem Al-Kaida-Angriff nichts entgegenzusetzen gehabt, sagte ein Einwohner in der Zinjibar, der Hauptstadt der Provinz Abyan. Im Jemen kämpfen zahlreiche Gruppen in wechselnden Koalitionen gegeneinander und gegen die Regierung. Seit März geht zudem eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz gegen Houthi-Rebellen vor. Die Militärallianz unterstützt die Regierung von Abd Rabbu Mansour Hadi, der vor den Rebellen nach Saudi-Arabien geflohen war.