Zuletzt wurde das Bündnis im Jahr 2009 um Kroatien und Albanien erweitert. Russland hat die NATO mehrfach davor gewarnt, Montenegro aufzunehmen. Am 20. November verabschiedete das russische Parlament eine Erklärung, die den Plan zur Aufnahme des Kleinstaates verurteilt. "Podgoricas Absicht, der NATO beizutreten, ist ein schwerer Schlag für die traditionell freundlichen Beziehungen zwischen Russland und Montenegro", hieß es. Sicherheitsfragen durch die Teilung von Nationen in Blöcke anzugehen, sei "ein politisches Instrument des Kalten Kriegens".

Nach seiner Abspaltung von Serbien 2006 hatte Montenegro eine Annäherung an die NATO eingeleitet. Die USA als wichtigste Militärmacht im Bündnis äußerten jüngst Unterstützung für den Beitrittswunsch des kleinen Landes. Diplomaten zufolge könnte Montenegro spätestens in eineinhalb Jahren NATO-Mitglied werden. Zuvor müssen noch die Verhandlungen über den Beitritt abgeschlossen und dieser durch die 28 bisherigen Mitglieder des Bündnisses ratifiziert werden.

Nach mehr als eineinhalb Jahren Funkstille wegen der Ukraine-Krise will die NATO wieder den Kontakt zu Russland suchen. Er habe von den NATO-Außenministern den Auftrag erhalten zu prüfen, wie der Rat "als Werkzeug" für einen politischen Dialog mit Moskau genutzt werden könne, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch am Rande des NATO-Außenministertreffens in Brüssel.

Das Verteidigungsbündnis hatte die Gespräche im NATO-Russland-Rat ebenso wie die militärische Zusammenarbeit mit Moskau nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im April 2014 ausgesetzt.

Zuvor hatte sich bereits Frank-Walter Steinmeier, der Außenminister Deutschlands - das seit längerem auf eine Wiederaufnahme der Gespräche drängt - zuversichtlich gezeigt, "dass vermutlich Treffen auf der Ebene der Botschafter demnächst wieder möglich" sein würden.

Stoltenberg begrüßte die Unterstützung der Minister, "den Rat wieder zusammentreten zu lassen". Er werde nun mit den NATO-Botschaftern der 28 Mitgliedstaaten darüber beraten, wie und wann dies geschehen soll. Der NATO-Generalsekretär hob hervor, dass das Bündnis "die Kanäle für politische Kontakte" mit der russischen Seite trotz der Ukraine-Krise immer offengehalten habe.