Der umstrittene republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat erneut mit aufwieglerischen Äußerungen über Muslime auf sich aufmerksam gemacht. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Florida sagte Trump am Samstag mit Blick auf die Anschläge vom 11. September 2001, dass "jeder zugibt, dass Muslime weltweit absolut außer Rand und Band geraten sind" und die Anschläge gefeiert hätten.

Eine Umfrage des US-Meinungsforschungsinstituts Gallup hatte 2008 ergeben, dass sieben Prozent der Muslime weltweit die Anschläge für gerechtfertigt hielten. Erst vor wenigen Tage hatte Trump mit einer Äußerung für Aufsehen gesorgt, wonach arabische und muslimische US-Bürger über die Anschläge gejubelt haben sollen. Der Republikaner hatte sich überdies für eine Datenbank ausgesprochen, in der Muslime in den USA erfasst werden sollten.

Scharfe Kritik

Für Empörung hatte Trump zudem gesorgt, weil er sich nach seinen Äußerungen über angebliche Jubelfeiern von Muslimen in den USA über einen behinderten Journalisten lustig gemacht hatte. Trump hatte einen Artikel des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Journalisten Serge Kovaleski vom 18. September 2001 zitiert, demzufolge die US-Behörden "eine Reihe" von Menschen festgenommen hatten, welche die Anschläge angeblich gefeiert hatten. Angaben über tausende oder auch nur hunderte feiernde Muslime, wie Trump angab, wurden in dem Artikel nicht gemacht.

Nachdem Kovaleski darauf hingewiesen hatte, reagierte Trump verärgert und machte bei einer Wahlkampfveranstaltung am vergangenen Dienstag zuckende Bewegungen, womit er sich offenbar über Kovaleskis Behinderung Arthrogryposis lustig machte. Am Samstag sagte Trump, er würde sich "niemals über einen Menschen mit einer Behinderung lustig machen".

Der Republikaner ist für seine markigen Worte und oftmals beleidigenden Kommentare bekannt. Kritiker halten Trump vor, sich regelmäßig über körperliche Eigenschaften von Menschen lustig zu machen und Geschichten zu erfinden, die ihm Vorteile verschaffen.

Unterstützung eingebüßt

Trump hat nach seinen umstrittenen Äußerungen zu den Anschlägen von Paris deutlich an Unterstützung seiner Parteifreunde eingebüßt. In der am Freitag veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage favorisieren noch 31 Prozent der Republikaner den Milliardär als Kandidaten für die Präsidentenwahl im kommenden Jahr.

Das sind zwölf Punkte weniger als in der vorherigen Erhebung vom 22. November. Es ist zugleich der stärkste Rückgang für Trump, seit er im Juli die Führung übernommen hat.