Fünf Tage nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe im syrischen Grenzgebiet ist die Leiche des getöteten Piloten in die Türkei gebracht worden. Die sterblichen Überreste würden nun den russischen Behörden übergeben, teilte der türkische Regierungschef Ahmet Davutoglu am Sonntag mit.

Der Abschuss am vergangenen Dienstag hat zu erheblichen Spannungen zwischen Ankara und Moskau geführt. "Der Pilot, der während der Luftraumverletzung sein Leben verloren hat, ist in der Nacht an der (syrischen) Grenze an uns übergeben worden", sagte Davutoglu. Ein russischer Diplomat werde nun mit einem türkischen Militärvertreter in die Region Hatay reisen und die Leiche übernehmen.

Nach türkischer Darstellung war der Kampfjet in den türkischen Luftraum eingedrungen. Der überlebende russische Pilot bestreitet dies ebenso wie die Angabe Ankaras, es habe vor dem Abschuss mehrere Warnungen gegeben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Abschuss inzwischen bedauert, sich aber nicht bei seinem russischen Kollegen Wladimir Putin entschuldigt. Putin verhängte als Strafmaßnahme am Samstag umfassende Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei.