In Brüssel hat es inmitten der anhaltenden Terrorgefahr an der Großen Moschee einen Einsatz wegen eines möglichen Anthrax-Fundes gegeben, der sich jedoch als Fehlalarm herausstellte. "Alles ist negativ", sagte Feuerwehrsprecher Pierre Meys am Donnerstagnachmittag nach Untersuchungen des aufgefundenen weißen Pulvers in einem Labor des Zivilschutzes. Es handle sich um Mehl.

"Wir treffen alle vorsorglichen Maßnahmen für den Fall, dass es Anthrax ist", hatte eine Feuerwehrsprecherin vor Aufklärung des Falles erklärt. Dabei handle es sich aber um eine "vorsorgliche Maßnahme", fügte sie hinzu. Unter Anthrax versteht man potentiell tödliche Milzbrandbakterien.

Vor der Moschee im Brüsseler Europaviertel waren Polizei, Rettungskräfte und die Feuerwehr angerückt. Unter ihnen war auch eine Einheit zur Dekontamination, wie AFP-Journalisten beobachteten.

Nach Angaben der Feuerwehrsprecherin war das Päckchen am Eingang des Gotteshauses gefunden und geöffnet worden. Die Feuerwehr habe zwei Räume isoliert und elf Menschen dekontaminiert - neun Gläubige und zwei Polizisten. Sie würden zu Untersuchungen ins Krankenhaus gefahren.

In Brüssel herrscht seit der Nacht auf Samstag die höchste Terrorwarnstufe. Sie wurde ausgerufen, weil die Behörden ähnliche Anschläge wie eine Woche zuvor in Paris befürchten.

Die belgische Polizei suchte indes laut einem Rundfunkbericht bei einer Razzia in der Kleinstadt Auvelais nach Waffen und Sprengstoff. Die Aktion stehe im Zusammenhang mit den Warnungen vor terroristischen Anschlägen, meldete der Sender RTBF unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ein Polizeisprecher in der Gemeinde südlich von Brüssel bestätigte, dass es eine Polizeiaktion gegeben habe. Details nannte er nicht. Die belgische Bundesanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme ab.