Bei einem Einsatz der Anti-Terror-Einheit im Pariser Vorort St. Denis ist es nach Berichten mehrerer französischer Medien in der Nacht auf Dienstag zu einem Schusswechsel gekommen. Demnach handelte es sich um einen Einsatz im Rahmen der Fahndung nach Verdächtigen in Zusammenhang mit den Attentaten vom Freitag. Ein TV-Sender berichtete von Verletzten, nähere Details waren zu nächst nicht bekannt.

Nach den Terroranschlägen von Paris könnte indes ein zweiter Attentäter auf der Flucht sein. Das sei eine "starke Hypothese", hieß es am Dienstagabend aus Ermittlerkreisen. Demnach hätte die Gruppe, die im Osten von Paris Bars und Restaurants angriff, aus drei Attentätern bestanden.

Nach zahlreichen Zeugenberichten saßen in dem Auto des Kommandos in Paris drei Insassen, wie die Zeitung "Le Monde" online berichtete. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um die Brüder Brahim und Salah Abdeslam sowie die mögliche weitere Person handelt. Der 26-jährige Salah wird international gesucht, Brahim hatte sich in die Luft gesprengt.

Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete aus Ermittler- und Polizeikreisen, dass ein Video die Existenz eines dritten Attentäters in der Gruppe bestätige. Damit wäre ein zweiter Täter der Terroranschläge mit 129 Toten flüchtig, falls es sich nicht um einen der beiden in Belgien inhaftierten Verdächtigen handle.

Bei den Attacken am Freitagabend waren sieben Attentäter gestorben. Falls sich die These eines weiteren Beteiligten bestätigen sollte, stiege die Zahl der Attentäter auf neun.

In den USA sind zwei Maschinen der Fluggesellschaft Air France mit Ziel Paris wegen Bombendrohungen umgeleitet worden. Das meldeten amerikanische und kanadische Medien am späten Dienstagabend. Eine Maschine aus Los Angeles wurde demnach nach Salt Lake City umdirigiert, die andere kam aus Dallas und wurde nach Halifax umgeleitet. Beide Maschinen seien gelandet, die Passagier seien ausgestiegen.