Die Medien referierten ausführlich aus einer Pressemitteilung der Minsker Präsidentschaftskanzlei. Präsident Lukaschenko habe bei einem Treffen mit Leitl und Kopf vorgeschlagen, ein neues Kapitel in den bilateralen Beziehungen zwischen Weißrussland und Österreich aufzuschlagen, erklärte ein Fernsehmoderator im staatlichen Sender "Belarus 1".

"Das Staatsoberhaupt dankte der österreichischen Seite für Investitionen und Kredithilfen bei der Modernisierung weißrussischer Unternehmen und unterstrich, dass Weißrussland mit großer Freude österreichische Unternehmen empfangen werde", sagte der Sprecher.

"Ein neuer Lebensabschnitt beginnt in meinem Leben und wahrscheinlich auch ein neuer Lebensabschnitt für unsere Gesellschaft insgesamt. Darüber müssen wir noch nachdenken", erklärte der weißrussische Präsident in Bezug auf diesen ersten offiziellen Besuch aus der Europäischen Union nach seiner offiziellen Wiederwahl.´

Kopf und Leitl waren zuletzt jedoch nicht die einzigen Österreicher, die prominent in staatlichen und staatsnahen Medien Weißrusslands auftauchten. Auch am Wahltag traten zwei Gäste aus Österreich in Erscheinung: Der Wiener Politologe Christian Haerpfer, der von weißrussischen Medien als Direktor eines österreichischen "Instituts für vergleichende Sozialforschungen - Eurasischer Barometer" bezeichnet wurde, organisierte für den staatsnahen Fernsehsender ONT Exitpoll-Umfragen.

Und mit dem Wiener Peter Bachmaier, dem Präsidenten der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft, trat am Sonntagabend ein weiterer Experte aus dem Westen in einer Lukaschenko-freundlichen Diskussionsendung bei ONT auf.