Der Westen und gemäßigte syrische Rebellen werfen der Regierung in Moskau vor, hauptsächlich gegen Aufständische ohne Verbindungen zum IS vorzugehen. Russische Medien berichteten am Samstag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium von 64 Einsätzen gegen 55 IS-Ziele in den vorangegangenen 24 Stunden.

Die Beobachtungsstelle berichtete zudem von einer schweren Explosion in der vom IS gehaltenen Stadt Al-Bab. Betroffen sei ein Gebäude, das die Islamisten zur Lagerung von Sprengstoffen genutzt hätten. Die Ursache sei unklar. Der IS hat ungeachtet der Luftangriffen mehrerer Staaten im Norden zuletzt weiter an Boden gewonnen.

Nach ihrem Vormarsch auf die syrische Stadt Aleppo hat sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterdessen in der gleichnamigen Provinz schwere Kämpfe mit Rebellen geliefert. In der Nacht auf Samstag hätten islamistische Rebellengruppen, darunter die mächtige Gruppe Ahrar al-Sham, ein Dorf vom IS zurückerobert, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Die Kämpfe um ein am Freitag ebenfalls vom IS erobertes Dorf dauerten demnach an. Zudem gebe es schwere Gefechte in dem Gebiet um den von den Regierungstruppen kontrollierten und von Jihadisten belagerten Militärflughafen Kweyris. Nach Angaben der Beobachtungsstelle griffen Soldaten und regierungstreue Milizen die IS-Miliz in mehreren Dörfern rund um den Stützpunkt an, um die Belagerung zu durchbrechen.

Die IS-Kämpfer waren am Freitag nach Angaben der Beobachtungsstelle bis auf 20 Kilometer auf Aleppo vorgerückt. Die nordsyrische Stadt wird zum Teil von Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad und zum Teil von Rebellen gehalten. Die Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von einem Netzwerk von Informanten in Syrien erhält, sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.