Bei Aleppo habe der IS mehrere Dörfer von rivalisierenden Aufständischen erobert und sei bis auf zwei Kilometer an die Regierungseinheiten herangerückt, die Aleppos Norden kontrollieren, so die Beobachterstelle für Menschenrechte. In der Region wurde auch ein General der iranischen Revolutionsgarden getötet. Er habe die syrische Armee im Kampf gegen den IS beraten, erklärte die Eliteeinheit.

Die USA kündigten unterdessen an, ein Hilfsprogramm für als gemäßigt geltende syrischen Rebellen auf Eis zu legen. Das Programm mit einem Volumen von 500 Millionen Dollar (444 Millionen Euro) habe nicht den gewünschten Erfolg gehabt, es seien nur 60 statt eigentlich geplanten 5.400 Kämpfer ausgebildet worden. Die USA würden nun stattdessen bestimmte Rebellenführer mit Kriegsgerät versorgen und diesen auch Unterstützung aus der Luft gewähren.

Seit vergangener Woche fliegt auch Russland Luftangriffe in Syrien. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden dabei in den vergangenen 24 Stunden etwa 200 Aufständische in der Provinz der IS-Hochburg Rakka getötet. 100 Rebellen seien in Aleppo ums Leben gekommen. Zudem seien etwa 60 IS-Ziele getroffen worden. Der Westen wirft Moskau vor, zumeist nicht gegen den IS vorzugehen, sondern gegen andere Rebellen, die gegen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad kämpfen.

Die türkische Regierung warnte am Freitag, die russischen Luftangriffe könnten eine neue Flüchtlingswelle auslösen. Die Türkei hat bisher mehr als zwei Millionen Syrer aufgenommen.

Auch Frankreich und die USA fliegen Luftangriffe gegen den IS in Syrien. Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte, in der Nacht sei eine neue Angriffswelle begonnen worden. Dabei sei ein Ausbildungslager in Rakka ins Visier genommen worden.

Bei dem Donnerstagabend getöteten General habe es sich um Hussein Hamedani gehandelt, erklärten die Revolutionsgarden. Er sei nahe dem Luftwaffenstützpunkt Kweires, rund 35 Kilometer östlich von Aleppo umgekommen, erklärte die Beobachterstelle, deren Angaben sich nicht unabhängig überprüfen lassen.

Der Iran ist Assads wichtigster regionaler Verbündeter und unterstützt ihn im Bürgerkrieg militärisch und wirtschaftlich. In Militärkreisen hatte es in der vergangenen Woche geheißen, der Iran habe seit Ende September hunderte Soldaten nach Syrien verlegt, die sich an einer Bodenoffensive im Westen und Nordwesten des Landes beteiligen. Der Iran hat indes erklärt, er habe keine Soldaten nach Syrien geschickt. Das Land habe dort lediglich eine beratende Tätigkeit.