Der NATO-Rat bezeichnete den Vorfall als unverantwortlich und extrem gefährlich. Die NATO-Botschafter verurteilten die Verletzung des türkischen und damit auch NATO-Luftraums und forderten eine Erklärung von Russland. Die Türkei drohte damit, im Falle einer Wiederholung zurückzuschlagen.

Die russische Luftwaffe fliegt seit der vergangenen Woche Luftangriffe, um der Armee von Syriens Machthaber Bashar al-Assad "im Kampf gegen Terroristen sowie radikale Organisationen" zu helfen. Die USA und andere westliche Staaten werfen Russland vor, nicht nur die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu bekämpfen, sondern auch andere Aufständische.

41 syrische Rebellengruppen verurteilten die russischen Luftangriffe und riefen zu einem Kampfbündnis gegen Syriens Regierung und ihre Verbündeten Iran und Russland auf. In einer am Montag im Internet veröffentlichten Erklärung heißt es, Russlands "brutale Besatzung" verhindere "jegliche politische Lösung". Russland sei der "klinisch toten" Regierung des syrischen Machthabers Bashar al-Assad zu Hilfe gekommen, um deren "vollständige Niederlage" zu verhindern.

Einige der unterzeichnenden Gruppen waren von den am Mittwoch gestarteten russischen Angriffen gegen islamistische Gruppen betroffen, darunter die vor allem im Nordwesten Syriens aktive salafistische Ahrar al-Scham sowie Jaish al-Issah. Zu den Unterzeichnern gehören auch die Nordfront und Jaish al-Islam, die größte Rebellengruppe in der Region Damaskus, die als Saudi-Arabien nahestehend gilt. Die Erklärung beschuldigt Moskau, bei den Luftangriffen in der Provinz Homs 50 Zivilisten getötet und damit sein "erstes Kriegsverbrechen in Syrien" begangen zu haben.