Der getötete Scheich Wahid Balus war als Kritiker des Regimes von Präsident Bashar al-Assad bekannt. Er hatte zugleich eine drusische Miliz gegründet, die die Region gegen radikale Rebellen verteidigen soll. Die von vielen Drusen bewohnte Provinz Suwaida wird vom Regime kontrolliert, seine Gegner sind aber näher gerückt.

Nach den Anschlägen am Freitag zogen Dutzende in Suwaida auf die Straße und protestierten vor Regierungsgebäuden, wie die Menschenrechtsbeobachter weiter erklärten. Sie zündeten demnach Autos an und zerstörten eine Statue des früheren syrischen Machthabers Hafez al-Assad, Vater des heutigen Präsidenten.

Die religiöse Minderheit der Drusen macht etwa drei Prozent der Bevölkerung aus. Sie stand seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 an der Seite Assads, ist aber zuletzt etwas vom ihm abgerückt. So verweigerten Drusen den Militärdienst in der syrischen Armee.