Derzeit läuft die erste Phase, in der Informationen über Schleppernetzwerke gesammelt werden. Ab Oktober soll die zweite Phase gestartet werden, bei der Schiffe von Schleppern außerhalb der libyschen Küstengewässer gestoppt, beschlagnahmt und womöglich zerstört werden. Eine endgültige Entscheidung wird am Donnerstag noch nicht fallen. Daneben beraten die EU-Minister mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg über eine verstärkte Zusammenarbeit. Dabei geht es insbesondere um eine gemeinsame Strategie gegen sogenannte hybride Kriegsführung, die der Westen Russland im Ukraine-Konflikt vorwirft.

Die Flüchtlingskrise in Europa, Afrika und dem Nahen Osten wird auch Thema im UN-Sicherheitsrat. Das mächtigste UN-Gremium werde das Problem in diesem Monat auf die Tagesordnung setzen, sagte Moskaus UN-Botschafter Witali Tschurkin am Mittwoch in New York. Russland führt den Rat in diesem Monat, der durch das Treffen der Staats- und Regierungschefs zur Vollversammlung Ende September geprägt ist.

Dem Sicherheitsrat liegt nach wie vor ein Resolutionsentwurf vor, der eine Ausweitung der Kontrollen im Mittelmeer vorsieht. Die internationalen Schiffsverbände könnten dann nicht nur in internationalen Gewässern, sondern auch direkt vor der Küste Libyens nach Schleppern suchen, die Flüchtlinge in oft nicht seetüchtigen Booten auf die lebensgefährliche Fahrt schicken.