Insgesamt soll ein Drittel der gesamten Grenze zwischen Estland und Russland verzäunt werden - das sind zwischen 106 und 108 Kilometer. Der Zaun soll die Landgrenze im Südosten lückenlos sichern und alle paar Hundert Meter einen Durchgang erhalten.

Um falsche Alarme zu vermeiden, soll zudem eine Barriere gegen Wildtiere den Zaun begleiten, berichtete die Tageszeitung "Postimees" am Dienstag. Für einen je nach Grenzbereich zehn bis über 286 Meter breiten Grenzstreifen seien die Rodungsarbeiten in Gang, beziehungsweise sogar abgeschlossen.

Die Route über Russland in den europäischen Schengen-Raum scheint sich bei Flüchtlingen zunehmender Beliebtheit zu erfreuen. Vergangene Woche berichtete das Nachrichtenportal "Barents Observer", dass die Norwegische Polizei bereits Schritte überlegt um die illegalen Übertritte an der mehr oder weniger "grünen" Grenze zu Russland einzudämmen.

Heuer wurden am einzigen Grenzübergang zwischen Norwegen, Storskog-Borisgleb, bisher 131 Flüchtlinge registriert, während es vergangenes Jahr zwischen fünf und zehn gewesen seien. Die meisten der Flüchtlinge seien syrischer Herkunft, hieß es seitens der norwegischen Grenzbehörden. Viele von ihnen seien als Autostopper mit ahnungslosen Touristen über die Grenze gekommen, so ein Polizeisprecher gegenüber "Barents Observer".

Über die mit Abstand längste Schengen-Grenze zu Russland verfügt Finnland (rund 1.500 Kilometer) Diese ist noch aus Sowjetzeiten beidseitig weitreichend durch einen scharf kontrollierten Grenzstreifen gesichert. Bisher wurde aus Finnland keine Zunahme illegaler Grenzübertritte gemeldet.