Entlang der Bahnstrecke in der Nähe des südungarischen Dorfs Röszke überquerten am Montagabend mehr als tausend Migranten die Grenze. Die meisten von ihnen stammten aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

Ungarische Polizisten brachten sie zu einem nahe gelegenen Registrierungszentrum für Flüchtlinge, wie die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete. Die Flüchtlinge passierten die Grenze zu Serbien in einem Abschnitt, der noch nicht durch den vier Meter hohen Grenzzaun abgeriegelt ist, den Ungarn entlang seiner 175 Kilometer langen Grenze zum Nicht-EU-Land Serbien bis kommenden Montag fertigstellen will. Die ungarische Regierung reagiert auf die gegenwärtige Flüchtlingskrise mit einem strikten Abschottungskurs.

9.000 Flüchtlinge ziehen weiter

Mazedonien hatte am Donnerstag wegen Überlastung seine Grenze zu Griechenland geschlossen, sodass sich im Grenzgebiet tausende Flüchtlinge sammelten, die über Tage im Freien übernachten mussten. Am Samstag wurde der Andrang so groß, dass Mazedonien nachgeben musste und die Flüchtlinge wieder ins Land ließ. Mehr als 9.000 Flüchtlinge suchten sich seitdem einen Weg durchs Land nach Serbien, um von dort weiter in EU-Länder in Mittel- und Nordeuropa zu reisen.

Die Westbalkan-Route hat sich zu einem der Hauptfluchtwege von Menschen aus Ländern im Nahen Osten, Afrika und Südasien entwickelt, die auf ein Leben in Sicherheit in der EU hoffen.