Ein Schiff der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat im Mittelmeer mehr als 550 Bootsflüchtlinge gerettet und nach Sizilien gebracht. Die Flüchtlinge seien von mehreren Booten geholt und am Montag nach Palermo gefahren worden, teilte die Organisation mit. Auch die Leichen von fünf Flüchtlingen seien geborgen worden. Ersten Untersuchungen zufolge starben sie an Dehydrierung.

13 Stunden unterwegs

Die Toten, vier Frauen und ein Mann, wurden demnach am Samstag auf einem Boot mit mehr als 110 Menschen an Bord entdeckt. Zwei weitere Insassen, die sich in einem kritischen Zustand befunden hätten, seien mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Überlebende berichteten den Angaben zufolge, das Boot habe Libyen nur 13 Stunden vor dem Rettungseinsatz in Richtung in Italien verlassen. In dieser Zeit hätten fünf Kinder an Bord ein Elternteil verloren.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben seit Jahresbeginn bereits mehr als 1900 Flüchtlinge bei der Überfahrt über das Mittelmeer. Rund 150.000 Menschen gelang demnach die Flucht.