Im Osten der Türkei sind nach offiziellen Angaben bei einem Selbstmordanschlag kurdischer Extremisten zwei Angehörige der Sicherheitskräfte getötet und 24 weitere verletzt worden. Der Anschlag ereignete sich in der Nacht zu Sonntag in der Provinz Agri an der Grenze zum Iran, wie das Amt des Gouverneurs mitteilte.

Ein Traktor mit zwei Tonnen Sprengstoff sei vor einem Außenposten der Polizei zur Explosion gebracht worden. Verantwortlich für den Anschlag sei die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

Bei einem weiteren mutmaßlichen PKK-Anschlag in der südosttürkischen Provinz Mardin wurden am Sonntag ein Soldat getötet und mindestens acht weitere verletzt, wie die Nachrichtenagentur DHA meldete. Das Fahrzeug der Soldaten sei auf eine zuvor verlegte Mine gefahren. Die PKK bekannte sich zunächst zu keinem der Anschläge.

Die Türkei hatte vor gut einer Woche zunächst begonnen, Stellungen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu bombardieren. Kurz darauf griff sie nach einem Anschlag, bei dem zwei türkische Polizisten getötet wurden, auch Stützpunkte der PKK im Nordirak an. Laut Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei den Luftangriffen bereits etwa 260 PKK-Kämpfer getötet. Zudem gingen die Behörden im Inland unter anderem mit Razzien gegen die PKK vor.

Unter anderem gegen den Chef der Kurdenpartei HDP, Selahattin Demirtas, wurden Ermittlungen eingeleitet. Die HDP bestreitet vehement, der PKK nahezustehen. Die Partei wirft der Staatsführung um Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, die derzeitige Krise provoziert zu haben, um eine vorgezogene Neuwahl ansetzen zu können. Bei der Parlamentswahl im Juni hatte die HDP mit 13 Prozent einen historischen Erfolg errungen und die regierende islamisch-konservativen AKP damit um die absolute Mehrheit gebracht.