Aden selbst wurde bereits Mitte Juli zurückerobert. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warf mit den Houthi verbündeten Einheiten vor, sie hätten wahllos Wohnviertel in Aden bombardiert. Allein bei einem Angriff am 19. Juli auf einen Stadtteil seien zahlreiche Zivilisten getötet worden, darunter Kinder, teilte die Organisation mit. Dabei könne es sich um Kriegsverbrechen handeln.

In die jemenitischen Regierungstruppen werden indes Milizen aufgenommen, die an ihrer Seite gegen die Houthis kämpfen. Der Oberste Verteidigungsrat der jemenitischen Exil-Regierung beschloss dies am Dienstag in Saudi-Arabien, wie die regierungstreue Nachrichtenagentur Saba am Mittwoch berichtete. Bei dem Treffen unter Vorsitz vom Exil-Präsidenten Hadi sei der "mutige Beitrag zur Verteidigung der Heimat" durch die Milizen des sogenannten Volkswiderstandes gewürdigt worden, einem Zusammenschluss von für Autonomie kämpfenden Gruppen aus dem Süden.

Der Konflikt ist eskaliert seitdem die arabische Allianz unter Riads Führung Ende März begonnen hat, mit Luftangriffen gegen die Houthi-Rebellen vorzugehen. Die Militärkoalition will damit dem vertriebenen Präsidenten Hadi wieder an die Macht verhelfen. Die Houthis halten noch immer die Hauptstadt Sanaa und kontrollieren weite Teile des Landes. In dem Konflikt wurden nach UNO-Schätzungen bisher fast 4.000 Menschen getötet. 1,2 Millionen Menschen wurden innerhalb ihres Heimatlandes vertrieben. Mehr als 20 der 25 Millionen Einwohner sind auf Hilfe angewiesen, sechs Millionen Jemeniten droht unmittelbar der Hungertod.