Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Telefonat mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte ein internationales Tribunal zum Absturz der malaysischen Boeing MH17 erneut abgelehnt.

Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über dem Kriegsgebiet Ostukraine vermutlich von einer Rakete abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord starben. Die Umstände sind nicht eindeutig geklärt. Da die meisten Opfer Niederländer waren, wurde das Land mit der Leitung der Ermittlungen beauftragt.

Telefonat mit Rutte

Putin sagte im Telefonat mit Rutte, es gebe noch zahlreiche Fragen an die Ermittler - darunter in Bezug auf die gesammelten Beweise und auf den Ausschluss Russlands von den Ermittlungen. Russland sei zu einer engen Kooperation bereit, um die Tragödie aufzuklären, betonte der Präsident in der am Mittwoch in Moskau veröffentlichten Mitteilung.

Dem Kreml zufolge hatten die Niederlande um das Telefonat gebeten. Das Gespräch fand vor einer für den Mittwochabend geplanten Abstimmung im UNO-Sicherheitsrat über ein mögliches Tribunal zum Abschuss von MH17 statt. Russland will dabei gegebenenfalls sein Veto einlegen. Putin bedauerte in dem Gespräch, dass ein von Russland vorgelegter MH17-"Kompromissvorschlag" im Weltsicherheitsrat abgelehnt wurde.