Nach Angaben der Polizei verliefen die Kundgebungen friedlich, im Laufe des Abends strömten zudem immer mehr Menschen ins Stadtzentrum. Auch in Tampere und anderen Städten in Finnland gab es Demonstrationen.

Die Kundgebungen richteten sich gegen umstrittene Äußerungen des Abgeordneten Olli Immonen von der rechtspopulistischen Partei Wahre Finnen. Dieser hatte vor einigen Tagen im Netzwerk Facebook erklärt, er träume von einer "starken und mutigen Nation", der es gelinge, den "Alptraum namens Multikulturalismus" zu besiegen. Die Wahren Finnen sind eine von drei an der Regierungskoalition beteiligten Parteien.

Die eilig organisierte Demonstration in Helsinki stand am Dienstag dann unter dem Motto "Wir haben einen Traum - Multikulturalismus ist kein Albtraum". Unterstützt wurden die Proteste auch von Präsident Sauli Niinistö und von Ministerpräsident Juha Sipilä. Beide Politiker veröffentlichten Erklärungen, in denen sie sich für ein offenes, multikulturelles Finnland aussprachen und sich mit den Demonstranten solidarisierten.